Schützengesellschaft St. Sebastian von Früher bis Heute
Im Jahr 1937 entstand in Rhumspringe ein Schützenverein, der im Jahr 1938 beim Amtsgericht in Duderstadt unter den Namen „Schützenverein v. 1937 e.V.“ eingetragen wurde. Dieser Schützenverein erstellte das damalige Schützengebäude. Es folgte dann im Jahr 1939 der 2. Weltkrieg, der ein geregeltes Leben, sei es in Vereinen oder der Allgemeinheit, wesentlich beeinträchtigte. Der Schützenverein geriet nach Kriegsende in Bedrängnis. Eine Abmeldung von Amts wegen erfolgte dann am 22.11.1956 beim Amtsgericht in Duderstadt. Das Schützengebäude selber war nach dem 2. Weltkrieg in einem recht desolaten Zustand. In den ersten Nachkriegsjahren fanden schon aus wirtschaftlichen Erwägungen keine Schützenfeste statt. Im Jahr 1952 lud der Vorstand einer Schützengesellschaft als loser Zusammenschluß einiger Interessierter, den Vorstand der Realgemeinde ein. Hintergrund war, dass wieder ein Schützenfest gefeiert und der Schießsport gepflegt werden sollte. Die Realgemeinde reagierte darauf nicht, untersagte jedoch dieser Schützengesellschaft, sich überhaupt Schützengesellschaft zu nennen, obwohl es keine rechtliche Begründung dazu gab. Im Jahr 1955 wurde dann das erste Nachkriegsschützenfest von der Realgemeinde organisiert. 1. Vorsitzender war damals Artur Beckmann, Hauptmann war Ignaz Wagner und Leutnant Helmut Steinmetz. Zu diesem Schützenfest 1955 wurden das Gebäude und die Schießanlage nur notdürftig hergerichtet. Nach diesem Schützenfest gruppierte sich die Schießgruppe St. Sebastian unter der Leitung des Schützenhauptmannes Gustav Monecke. Der Name „Schießgruppe St. Sebastian“ wurde vom Vorstand der Realgemeinde geduldet und hatte auch die Zustimmung des damaligen Pfarrers Voß, der erfreut war, dass im Namen der Schießgruppe der Schutzpatron der Kirche erwähnt wurde. Die Schießgruppe fand in der Folgezeit immer mehr Anhänger und war quasi ein eigenständiger Verein, jedoch ohne Satzung. Die Schießgruppe nahm schon damals an Schützenjubiläen der umliegenden Ortschaften teil. Es folgte der Eintritt in den DSB und die Schießgruppe nahm auch regelmäßig an Rundenwettkämpfen teil. Vorsitzender dieser Schießgruppe war zu damaliger Zeit immer der amtierende Schützenhauptmann. Daher erscheint Fritz Schmiedekind schon vor der eigentlichen Gründung der SG St. Sebastian e.V. im Jahr 1977 als Vorsitzender, eben dieser damaligen Schießgruppe. Die schießsportlichen Aktivitäten wurden nach dem 2. Weltkrieg von keinem so geprägt, wie von Gustav Monecke. Im wesentlichen sind die Schützenfestabläufe von ihm festgelegt und bis heute erhalten geblieben. Lediglich der Marschweg wird jährlich neu festgelegt. In den Folgejahren erörterten die damaligen Schützenschwestern- und brüder zukunftsweisende Themen, die zum großen Teil auch verwirklicht wurden. Dazu gehören die Vereinsgründung, der Schießstandneubau und einiges mehr. Aus der bestehenden Schießgruppe St. Sebastian entsteht letztendlich doch noch die Schützengesellschaft St. Sebastian Rhumspringe. Um diese Schützengesellschaft St. Sebastian auf stabile Füße zu setzen reifte der Entschluß, einen Eintrag beim Amtsgericht in das Vereinsregister zu veranlassen. Zur Eintragung in das Vereinsregister wurde es jedoch notwendig, einen kompletten Vorstand und eine Satzung zu haben. Die Gründungsversammlung dazu fand dann am 23.01.1977 im Rhume-Hotel statt. 57 Anwesende wählten einen provisorischen Vorstand der beauftragt wurde, eine Satzung zu erstellen und die Eintragung in das Vereinsregister zu beantragen. Am 03.03.1977 erfolgte die Eintragung in das Vereinsregister. Ab jetzt wurden hinter den Namen die Kürzel e. V. verwendet. 1. Vorsitzender war Fritz Schmiedekind. Am Schützenfest 1978 nahmen erstmals Schützen aus Stroud / England teil. In der Folgezeit kam es zu insges. 14 Schießsportlichen Begegnungen mit den Schützen aus England. Letztmalig im Jahr 1998, zu der Zeit änderten sich die Waffenrechte in England und die Schützenvereine verloren einen Großteil ihrer Mitglieder, so das ein Austausch aus finanzieller Hinsicht nicht mehr möglich war. Jedoch bestehen die Freundschaften bis zum heutigen Datum, durch gegenseitige private Besuche und regen Briefwechsel zu den Feiertagen. Aufgrund des immer noch recht schlechten Zustandes des Schießstandes bemühten sich Vorstand und Mitglieder um einen Neu- bzw. Umbau. Baubeginn war 1979. Das Bauvorhaben wurde von den damaligen Mitgliedern in mehr als 4.500 Stunden = 562 Tage bei einer 8 Stunden Schicht lagen) geleistet. Die Einweihung des neu errichteten Schießstandes fand am 29.05.1981, eine Woche vor Pfingsten, statt. Doch nach wenigen Tagen - und das 2 Tage vor Pfingsten - zog ein Unwetter über Rhumspringe. Die Regen- und Schlammmassen machten nicht vor dem Schießstand halt. Die Folge war, dass unser neues Vereinsheim mit ca. 10 cm Schlamm bedeckt war. Der damalige Seiteneingang und die Öffnungen der Schießbahnen im KK-Stand waren die Schwachpunkte. Unter Mitwirkung der Mitglieder und auch externer Helfer wie Feuerwehr und weitere Einwohner von Rhumspringe konnte der Schießstand gesäubert und das Schützenfest stattfinden. 1985 legt Fritz Schmiedekind sein Amt als 1. Vorsitzender nieder, Eberhard Sievert wird sein Nachfolger. Im Jahr 1988 wird bei der Wahl zum 1. Vorsitzenden kein Nachfolger für Eberhard Sievert gefunden. Manfred Hose als 2. Vorsitzender führt in diesem Jahr den Verein allein. 1989 wird Manfred Hose zum 1. Vorsitzenden gewählt, er bleibt bis zum Jahr 2004 im Amt. In dieser Zeit werden der Luftgewehr-Stand und die Küche modernisiert, die Heizungsanlage und die Thekenanlage eingebaut. Sowie ein neuer Geschossfang für die KK-Anlage installiert. Ebenfalls wird in diesem Zeitraum ein gesondertes Konto für eine Schützenfahne angelegt. Am 19 April 1997 wurde die neue Vereinsfahne feierlich von Pfarrer Alois Frölich in der Kirche geweiht. Zahlreiche Schützenvereinigungen aus dem Eichsfeld nahmen, sowohl an der Kirchlichen Weihe, sowie im Anschluss am Festakt im Schützenhaus teil. 2004 wird Manfred Hose, der aus persönlichen Gründen nicht wieder zur Wahl antritt, von Helmut Degener abgelöst. Mit Datum vom 19.06.2004 wird Manfred Hose zum ersten Ehrenvorsitzenden der SG Rhumspringe ernannt. Während der Amtszeit von Helmut Degener müssen vielfältige Auflagen des Brandschutzes erfüllt werden. Seit 2009 leitet nun Christine Degener als 1. Vorsitzende den Verein, ihr zur Seite steht als 2. Vorsitzender Andreas Schröder.
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